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Glaskogen-Tour


Geländedarstellung: © 1998 Microsoft (Encarta)
[So, 17. Juli 2005]

Die Freude über ein trockenes Außenzelt hat sich als Erlebnis von nur kurzer Dauer erwiesen. Das vertraute Trommeln auf dem Zeltdach klingt einlullend und schön, und doch sind all die unangenehmen Empfindungen von Kälte und Nässe damit verknüpft. Doch auch an diesem Morgen findet die Zeltdachmusik schließlich einen Abschluss. Sonnenschein und die ruhige Seeoberfläche locken uns zum Frühstück nach draußen. Nachdem wir in Ruhe gepackt haben, geht es wieder hinaus auf den Glafsfjorden.

Die etwa 8 km lange Strecke nach Arvika ist uns nicht unbekannt. Zwei Jahre zuvor haben wir sie bereits als Schlussetappe der Kölaälv-Tour in einem gemieteten Aluminium-Kanadier zurückgelegt. Heftiger Gegenwind und Wellen haben sie damals zu einer kraftraubenden Tortur gemacht.

Heute entschädigt uns der See für die Mühsal von damals. Mit wenigen Paddelschlägen erreichen wir das östliche Ufer des Glafsfjorden. Den Rest übernimmt der Wind, der diesmal aus nördlicher Richtung weht und uns die Paddel ein- und die Segel ausholen lässt. Während Kordula ihre Regenjacke mittels zweier Paddelhälften hisst, halte ich die nasse Zelthaut in die Brise. Die Aufmerksamkeit, die uns vom Ufer aus hin und wieder zuteil wird, lässt ahnen, dass wir an diesem Tag einen recht eigenartigen Anblick abgeben müssen. Es ist ein mehr als nur versöhnlicher Ausklang dieser Rundtour.

Die weiß in der Sonne blinkenden Dächer der Wohnmobile, die den Campingplatz Ingestrand markieren und uns vor zwei Jahren wie eine Erlösung erschienen, sehen wir diesmal viel zu schnell. Dennoch fühlen wir uns großartig, als wir wieder an der Stelle anlanden, von wo wir acht Tage zuvor aufgebrochen sind. Das sonnige Wetter und die in der Rezeption aushängende Wettervorhersage für die nächsten Tage lässt uns so übermütig werden, abermals einen Zeltplatz zu mieten. Als dann der Himmel abermals die Schleusen öffnet, kaum dass wir das Außenzelt errichtet haben und uns für eine geschlagene Stunde zum Punschrollenessen und Lesen verdammt, revidieren wir unsere Entscheidung schließlich zugunsten einer kleinen Campingstuga. Die Hütte besitzt eine kleine überdachte Veranda und verfügt über eine bescheidene Ausstattung ohne Wasseranschluss aber mit zwei Kochplatten und Kühlschrank. Die Etagenbetten sind etwas eng, dafür aber sicher gegen Regenwassereinbruch.

Wir holen unser Auto vom nahegelegenen Kanotcenter ab und transportieren damit unsere Ausrüstung vom Zeltplatz zur Hütte. Inzwischen klart der Himmel wieder auf ud gibt uns Gelegenheit unser wieder einmal nasses Zelt neben der Hütte ein letztes Mal in diesem Urlaub zum Troknen aufzustellen. Der Rest unserer Ausrüstung hat inzwischen jeden noch unbedeckten Quadratzentimeter innerhalb der Hütte und auf der Veranda eingenommen.

Die Kochplatten bleiben an diesem Abend kalt und auch unser Campingkocher bekommt ausnahmesweise frei . Stattdessen stapfen wir in die Pizzeria neben dem Campingplatz und belohnen uns für unser glücklich überstandenes Paddelabenteuer mit den Segnungen der Zivilisation - mit Cheeseburger, Pommes und Bier.

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