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Kölaälven-Tour


Geländedarstellung: © 1998 Microsoft (Encarta)
[Mi, 6. August 2003]

Es ist 10.20 Uhr, als wir unseren Zeltplatz am Ufer des Vadjungen verlassen. Wie ein Spiegel liegt der See vor uns, eine Wonne, darüber hinweg zu schweben. Am Südende des Sees finden wir einen zu dieser Uhrzeit verlassenen offiziellen Badeplatz. In der Hoffnung, dort Trinkwasser vorzufinden landen wir an. Doch wir werden enttäuscht. Fließendes Wasser gibt es hier nicht. Dafür finden wir ein Plumpsklo, für das ich an diesem Morgen durchaus Verwendung finden kann.

Wir paddeln weiter und gelangen wieder in den Kölaälven. Von nun an ist aus unserer Kanu-Tour endgültig eine Flusswanderung geworden. Windung um Windung arbeiten wir uns in südlicher Richtung voran. Am südlichen Wendepunkt des Flusslaufs legen wir ein Päuschen ein. Ein paar Birken am Rande einer Kuhweide spenden uns wohltuenden Schatten in der Sommerhitze. Die nächste Pause machen wir kurz vor unserem nächsten Landtransport in Koppom kurz vor 14.00 Uhr — ebenfalls auf einer kleinen Waldlichtung am Fluss. Wir kochen uns Spaghetti Napoli mit frischen Zwiebeln und Tomaten. Kordula ist so sehr vom Essen eingenommen, dass sie nicht einmal bemerkt, dass sie währenddessen in einem Plastikpäckchen mit Butter sitzt.

Als wir Koppom erreichen, müssen wir frustriert feststellen, dass sich die schöne Anlegestelle mit Tisch und Bänken viel besser für die Mittagspause geeignet hätte. Zum vierten Mal auf unserer Tour bocken wir Ronja auf dem Kanuwagen auf, und auf geht's zu unserer 1,2 km langen Wanderung durch Koppom. Dem Laden an der Durchgangsstraße müssen wir natürlich einen Besuch abstatten, wobei auch ein Eis für uns abfällt — genau das Richtige bei dieser Hitze. Der Weg zum Wasserwehr, wo wir das Boot wieder einsetzen, zieht sich. Auf den folgenden Metern haben wir erstmals ansatzweise etwas wie einen Stromschnellenabschnitt. Bis dahin mussten wir uns angesichts der kaum merklichen Strömung des Flusses jeden Meter erarbeiten. Prompt schrammen wir einen Stein, was jedoch folgenlos bleibt. Ronja erreicht nicht für möglich gehaltene Geschwindigkeiten. Doch die Freude darüber währt nicht lange. Bald ist der Kölaälven wieder das scheinbar stehende Gewässer, das einem kein bisschen Arbeit abnehmen will.

Auf den folgenden Kilometern sind die Ufer nun immer mehr von dichten Wäldern gesäumt, die keinen Blick auf die Landschaf dahinter freigeben. Streckenweise ragen gleich dutzendweise abgegnickte, tote Bäume aus dem Wasser, über dem kleine, blaue Libellen in der Luft tanzen. Allmählich wird es Zeit, ein Nachtquartier zu finden. Auf das Angebot, eine säuberlich gemähte Wiese für 30 Kronen die Nacht zu nutzen, das auf einem an einem Baum befestigten Schild gepriesen wird, lassen wir uns in der trügerischen Hoffnung, noch etwas "Besseres" und Günstigeres zu finden, leider nicht ein. Auch den Grenzbereich eines Getreidefeldes verschmähen wir, weil das glitschige Ufer das Entladen des Kanus zur Schlammschlacht machen würde. Doch es erweist sich als nicht gerade einfach, eine Stelle ausfindig zu machen, wo das Ufer weniger morastig und die Böschung dahinter weniger steil ist.

So landen wir schließlich — eine knappe Paddelstunde von Koppom entfernt — in einem Waldstück, wo wir eine Raststelle am Flussufer entdecken, die auch schon andere vor uns benutzt haben. Doch ein Schlammbad bleibt uns auch hier nicht erspart. Also kein malerischer Sonnenuntergang an diesem Abend. Wie sehr wir von den letzten beiden Abenden doch verwöhnt wurden.

 

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