Unser Sommerurlaub geht zu Ende, und das Wetter passt sich unseren Bedürfnissen auch diesmal wieder an. Der Himmel ist leicht bewölkt, so dass
uns der Abschied nicht ganz so schwer fällt. Nach Regen sieht es jedoch auch nicht aus. Wir werden unsere Sachen, vor allem unser Zelt trocken
und ohne Stress verstauen können.
Zunächst jedoch heißt es für das Frühstück zu sorgen. Wie schon am Dienstag haben wir auch gestern wieder vergessen, an der Rezeption des
Campingplatzes welche vorzubestellen. Zum Glück habe ich gestern auf der Fahrt mit dem Bus von der Stadt zum Campingplatz nicht weit von hier
einen Frischmarkt erspäht, so dass ich nicht wieder zu der Aral-Tankstelle muss. Einen Fußmarsch dorthin erspare ich mir heute allerdings,
allein schon deshalb, weil ich mir gestern eine Blase unter der Sohle des linken Fußes gelaufen habe. Mit dem Auto bin ich in wenigen Minuten
bei dem Frischemarkt, der tatsächlich über eine Backtheke und die erhofften frischen Semmeln verfügt. Um Kordula für den gestrigen Abend zu
entschädigen, kaufe ich zudem eine Brezel, zwei Joghurt und zwei Weinbergpfirsiche.
Als wir auf der Biergarniturbank vor unserem Zelt die letzten drei Beutel Nescafé auf unsere Kaffeebecher verteilen und mit heißem Wasser
auffüllen, blinzelt die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Ich nutze dies, indem ich nach dem Frühstück das Zelt auf den Kopf drehe, so dass die
Innenhaut gründlich austrocknen kann, während wir unsere Sachen zusammenpacken. Vieles ist es nicht mehr, da das ganze Bootszubehör bereits seit
Dienstag im Auto verstaut ist. Trotzdem fahre ich das Auto diesmal von dem Parkplatz draußen vor unseren Zeltplatz.
Unsere holländischen Nachbarn mit dem dreiflügeligen Zelt und dem Hund, der sich gerne besingen lässt, haben ebenfalls
zu packen begonnen. Mit dem Familienvater tausche ich mich kurz über unsere Stau-Erlebnisse bei der Anreise aus und welches heute wohl die geschicktesten
Routen Richtung Ruhrgebiet und Niederlande sein mögen. Allerdings werden wir ohnehin noch einen Abstecher nach Weinheim, dem Wohnort meiner Mutter
machen, so dass mir die Staus auf der A3 ziemlich gleichgültig sein können.
Pünktlich um 10.00 Uhr befindet sich unser Gepäck im Auto. Ein letzter etwas wehmütiger Blick zu der Stelle, wo vor kurzem noch unser Zelt gestanden
hat, dann fahren wir los.
Bis zur Auffahrt auf die A93 ist es ein Katzensprung. Nach wenigen Kilometern wechseln wir auf die A3 in Richtung
Nürnberg. Bei Sinzing erhaschen wir einen letzten Blick auf die Donau, als wir die Autobahnbrücke überqueren, unter der wir am Montag hindurchgepaddelt
sind. Eine knappe Stunde später wechseln wir bei Nürnberg auf die A6. Der Verkehr hält sich in Grenzen, und obwohl ich eher gemächlich fahre, kommen
wir gut voran. Schneller als gedacht erreichen wir bei Walldorf die A5. Eine Pause einzulegen lohnt sich nun nicht mehr, und so bleiben die restlichen
Brötchen in unserem Rucksack, bis wir nach gefahrenen 330 km
hat, Weinheim gegen 13.20 Uhr erreichen.
Epilog: An diesem Abend werden wir mit meiner Mutter noch ein wenig meinen Geburtstag nachfeiern und gemeinsam im Restaurant Kugelofen auf dem Weinheimer
Marktplatz essen gehen. Für den nächsten Tag steht uns dann noch eine kleine Odyssee bevor. Gegen 11.15 Uhr werden wir in Richtung des 130 km entfernten
Blieskastel im Saarland aufbrechen, wo wir Kordulas Hochzeitstags-Geschenk, eine Chagall-Lithographie abholen werden, was mit viel Warten verbunden
ist, denn obwohl wir schon um 13.15 Uhr vor Ort sind, dauert es bis 15.00 Uhr, bis wir das Bild endlich einladen und weiterfahren können. Danach geht es
auf die 350 km lange Reise nach Reiste im Sauerland zu Kordulas Eltern, wo wir nach zwei Staus erst gegen 19.30 Uhr eintreffen. Die eigentliche
Heimreise findet erst am Samstag statt — ohne Kordula, die dann an einem Ausflug mit ihrem Sauerländer Stammtisch teilnehmen und zwei Tage
später mit ihrer Schwester und ihrer Mutter zu einer Reise nach Berlin aufbrechen wird. Ich hingegen verlasse Reiste am Samstag um 13.10 Uhr, um
gegen 14.40 Uhr wieder zu Hause einzutreffen, wo unsere fast zweiwöchige Reise für mich ihr Ende findet.