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Glaskogen-Tour


Geländedarstellung: © 1998 Microsoft (Encarta)
[Sa, 16. Juli 2005]

Es dauert lange an diesem Vormittag, bis das Geräusch gleichmäßig auf unser Zeltdach trommelnder Regentropfen nachlässt. Als der Himmel etwas aufzuklaren beginnt, beginnen wir unsere überwiegend nassen Sachen zusammenzupacken. Das Innenzelt verpacken wir wohlweislich seperat, so dass es trocken bleibt und wir bei Bedarf das Außenzelt als schnell errichtbares Notbiwak verwenden können.

Der Södra Örsjön wäre bei schönem Wetter sicherlich ein Genuss, doch die Umstände degradieren ihn zu einer Hürde auf dem Weg zurück in die Zivilisation. Nach wenigen Kilometern heißt es wieder anlanden, um sich auf den nächsten und zugleich letzten 5 km-Landtransport zu machen.

Die ersten Menschen, die wir an diesem Tag sehen, sind ein paar Motorcrossbiker, denen das Wetter so gar nichts anzuhaben scheint. Diesmal nutzen wir die erste einladende Stelle auf dem Weg für die Mittagsrast. An einem Tisch mit Bänken neben einem kleineren See kochen und verzehren wir unsere Kohlrouladen mit Kartoffelpüree. Dann kommt auch schon unser Außenzelt zum Einsatz. Der nächste Regenschauer tritt in Aktion. Nachdem wir das Verklingen des nun schon vertrauten Regentropfentrommelns auf der Zelthaut abgewartet haben, marschieren wir weiter, nun plötzlich steil bergab hinunter zum Glafsfjorden.

Wir erreichen die Hauptstraße und gehen weiter bis nach Älgå. Als uns der Weg nach links Richtung Wasser führt, erregt ein Schild unsere Aufmerksamkeit. "Kaffe" und "Vaffler" verkündet es. Gerade rechtzeitig zum nächsten Regenguss finden wir Zuflucht in einer heimeligen Wohnstube mit Sofa und Kamin, in der uns eine niedliche alte Dame mit den auf den Schildern angekündigten Leckereien verwöhnt. Die zurückliegenden 24 Stunden machen den Aufenthalt dort zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Als wir das Häuschen verlassen - nicht ohne zuvor auch noch dem Wasserklosett hinter dem Haus unsere Aufwartung zu machen - hat sich das Wetter von unserer wiederhergestellten Stimmung anstecken lassen. Am schilfigen Ufer neben dem alten Magazin lassen wir unser Boot ins Wasser des Glafsfjorden gleiten und paddeln auf der ruhigen Oberfläche des Sees zum Ufer des auf einer Halbinsel gelegenen Naturreservats Bergsklätt. Hinter einer etwas glitschen Anlandestelle finden wir einen dank der Aussicht über den See herrlichen Zeltplatz.

Nach dem Abendessen zieht uns der klare Himmel nocheinmal zu einer kurzen Nachtfahrt aufs Wasser. Das Außenzelt haben wir von Wind und Sonne durchtrocknen lassen. Der Regen scheint weit hinter uns zu liegen. Es scheint, als würde unsere Paddelrundtour nach den Frustrationen der letzten beiden Tage einen versöhnlichen Ausklang finden.

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